Wir sind für Sie da

Bürgermeister-Doktor-Nebel-Str. 9
D-97816 Lohr am Main

Telefon: 09352 89515
Telefax: 09352 89513

E-Mail: info@maler-huebner.de

zum Kontaktformular

News

Können auch Frauen gute Maler sein?

Die Antwort hierzu könnt ihr selbst lesen!

„Können auch Frauen gute Maler sein“?

Ist die Frage wirklich ernst gemeint? Natürlich nicht. Denn die Frage ist mit einem klaren "JA" zu beantworten. Leider ist es gerade in unserer Region noch sehr selten, dass sich Mädchen und Frauen für eine Ausbildung im Malerhandwerk bzw. allgemein im Bauhandwerk entscheiden. Wir bieten immer wieder auch jungen Frauen die Möglichkeit für ein Betriebspraktikum, um Einblicke zu gewähren und selbst Erfahrungen sammeln zu können.  Aus diesem Grund freut es uns sehr, dass Ariana ein Praktikum bei uns absolviert hat und uns jetzt allen einen kleinen Einblick in ihre Zeit bei uns gewährt.

Aber lest selbst:

Hi Ariana, du hast im letzten Jahr dein Abitur erfolgreich abgeschlossen. Jetzt hast du ein Praktikum im Malerhandwerk absolviert. Wie bist du auf die Idee gekommen in einen handwerklichen Beruf zu schnuppern? 

Ich habe mein Abitur schon 2016 absolviert und wollte danach unbedingt nochmal ins Ausland um die Welt auf eigene Faust zu erkunden bevor ich mit dem Studium beginne. Um ehrlich zu sein hatte ich aber auch einfach noch keinen Plan was ich überhaupt studieren sollte. Es war schon immer klar, dass ich etwas machen will bei dem ich kreativ sein kann und ich am Abend ein greifbares Ergebnis zu der Aufgabe habe, die mir am Morgen gestellt war. Während meiner Zeit in Australien habe ich dann festgestellt, dass ein Studium vielleicht nicht hundertprozentig das ist, was ich als nächstes machen möchte. Einfach zu viel Theorie und zu wenig Praxis. Ich liebe es einfach schon von klein auf wenn ich irgendwelche Ideen habe z.B. etwas zu bauen, sie einfach in der Garage umzusetzen wobei ich bisher immer von meinem Papa unterstützt wurde. Das Problem ist, dass ich noch keinen wirklichen Einblick ins Berufsleben bekommen konnte und ich nicht wusste ob mir ein Beruf im handwerklichen Bereich genauso zusagt wie das hobbymäßige basteln zu Hause.   Wie hat dir die Arbeit auf der Baustelle gefallen?   Die Arbeit hat mir überraschend gut gefallen muss ich sagen auch wenn man abends total fertig ist. Ich finde es gehört irgendwie ebenso dazu ein bisschen dreckig zu werden wenn man auf dem Bau arbeitet und ich stand mit einem riesen Grinsen im Gesicht vor dem Waschbecken als ich mit Waschpaste und Bürste meine Hände schrubben musste – Bauarbeiterleben eben. Am besten fand ich, dass man direkt ein Ergebnis sieht bei dem was man macht und ich viel Neues dazu lernen konnte, was mir später in meinem eigenen Haushalt sicher zu Gute kommt. Der Spaß an der Arbeit hängt aber auch immer ein bisschen von der allgemeinen Stimmung auf der Baustelle ab. Das ist mir direkt an den ersten paar Tagen aufgefallen – wenn jemand schlecht drauf ist oder es mal nicht so klappt wie es sollte wird die Stimmung ziemlich schnell bei allen gedrückt.  

Nach wie vor sind in unserem Handwerk mehr Männer als Frauen beschäftigt. Welche Erfahrungen hast du gesammelt? Ist das Handwerk bzw. speziell unser Malerhandwerk auch ein gutes Umfeld für weibliche Auszubildende/ Facharbeiter?  

Zu Beginn meines Praktikums wollte ich natürlich direkt mithelfen, aber wurde erstmal von einem Kollegen gefragt: hast du denn überhaupt schon irgendwelche handwerklichen Fähigkeiten gesammelt?! Nun ja mit dem Akkuschrauber umgehen kann ich auf jeden Fall und wenn mich das Handwerk nicht interessieren würde wäre ich nicht hier.
Auch Sprüche wie „Dabei musst du aber auf deine Fingernägel aufpassen“ darf man sich gerne mal anhören aber da stehe ich drüber. An sich finde ich, dass das Malerhandwerk ein toller Beruf auch für Frauen ist. Ein Vorteil ist vor allem, dass wir oft genauer arbeiten und aufmerksamer auf Fehler achten. Manchmal muss man schwer schleppen, aber das ist total im machbaren Bereich und man spart sich das Fitnessstudio. An sich gab es also keine Aufgabe die ich nicht hätte meistern können.  

Kennst du die Möglichkeit von einem Dualen Studium in einem Handwerksberuf?  

Ich habe mich schon öfter hinsichtlich Dualer Studiengänge informiert, bin dabei aber ehrlich gesagt noch nie auf Handwerksberufe wie Maler und Lackierer gestoßen. Das Angebot hört sich auf jeden Fall noch einmal wesentlich interessanter an als eine normale Ausbildung, da ein höherer Abschluss heute immer besser gewertet wird und man über den dualen Bildungsweg direkt noch Berufserfahrung sammeln kann.  

Zu guter Letzt, geb uns nochmal einen kurzen Überlick, was du in deinen zwei Wochen alles erlebt hast und was am meisten beeindruckt/ gefallen hat?  

An den ersten beiden Tagen durfte ich in die Lackiererei schnuppern und habe dort hauptsächlich Teile zum Lackieren vorbereitet oder danach zum Transport fertig gemacht. Dazu zählten Aufgaben wie säubern, mit Klebeband abkleben und das Klebeband wieder zu entfernen.
Auf dem Bau wurden die Aufgabenbereiche vielfältiger und ich durfte abkleben, verfugen, schleifen, verspachteln, Platten zurechtscheiden/-sägen, streichen, verputzen und bohren. Arbeiten wie kehren und sauber machen gehören auch dazu, was ich am Anfang etwas nervig fand, aber das wird relativ schnell zur Routine und da beim Zusammenräumen immer alle mit anpacken geht das auch ganz schnell. Bei einigen Arbeiten war ich sogar total erstaunt, dass sie überhaupt zu unserem Arbeitsbereich gehören, da meine Vorstellung eines Malers rein mit Verputzen, Streichen und Tapezieren zu tun hatten. Der Beruf stellte sich aber als ziemliches ‚allrounden‘ dar, da man auch eben mal ein Loch in der Wand verkleiden muss oder sogar ganze Türen und Wände mit eingebaut werden. Dieser Mix aus verschiedenen handwerklichen Bereichen hat mir besonders gut gefallen. Am meisten begeistern konnte ich mich für das Kranwagenfahren in der Lackiererei und das Verputzen von Wänden auf dem Bau.

Liebe Ariana, vielen Dank für deinen Bericht. Wir wünschen dir alles Gute für deine weitere berufliche und private Zukunft und würden uns freuen, dich als Auszubildende bei uns begrüßen zu dürfen :-) 

Ariana Siegler im Interview mit Michael Hübner